Forschung
Die
Forschungsarbeiten zu Hochschule und Arbeitswelt beschäftigen sich
mit der Fragestellung, welche Herausforderungen Auszubildende und
Beschäftigte zukünftig zu bewältigen haben, wenn Qualifikationsanforderungen
einem immer schnelleren Wandel ausgesetzt sind. Bestehende Qualifikationen
veraltern rasch und damit verbunden erhöhen sich Anforderungen an die
Flexibilität der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen.
Es wird davon ausgegangen, dass "Karrieren" zukünftig immer weniger "homogen" verlaufen und Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen eine Abfolge von Phasen der Neuorientierung und Einarbeitung, der Bewährung und zeitweiligen Spezialisierung, des gleichzeitigen Aufbaus von Querverbindungen, des Neu- und Umlernens durchlaufen.
Diese Entwicklung
ist eng verknüpft mit Internationalisierung, Vernetzung und technologischer
Entwicklung und damit in Zusammenhang stehenden Änderungen der
Arbeitsorganisation. Auch zunehmende Kundenorientierung aufgrund steigender
Ansprüche an Qualität und Service verändern die Ansprüche von
Leistungsanbietern (Unternehmen, öffentliche und private Einrichtungen,
etc.). Dies wiederum führt zu sich wandelnden Anforderungen an Mitarbeiter
und Mitarbeiterinnen und (neue) Selbständige.
Gleichzeitig werden zunehmend
Leistungen von Unternehmen, aber auch von öffentlichen und privaten
Einrichtungen ausgelagert, was wiederum neue Tätigkeitsfelder schafft. Auch
Tendenzen zu einer stärkeren Dezentralisierung bei zunehmender Konzentration
in Form steigender Fusionen prägen die derzeitige Entwicklung.
Entsprechend
diesen - wie es scheint - sich beschleunigenden Tendenzen steigen auch die
Anforderungen an die/den einzelnen - seien es Arbeitnehmer und
Arbeitnehmerinnen, Selbstständige, Unternehmer und Unternehmerinnen, etc. Es
wird somit immer wichtiger, sich rasch auf neue Gegebenheiten einzustellen;
auf europäischer Ebene wird dies unter dem Begriff "lebenslanges Lernen"
diskutiert.
Entscheidend ist somit, sich stärker mit Prozessen zu befassen,
da Strukturen sich zunehmend als veränderlich erweisen. Deshalb wird im
Rahmen der Forschungsarbeiten auch die Hypothese vertreten, dass
prozessorientierte Kompetenzen immer wichtiger werden.
Über
Prozesskompetenz verfügt eine Person, wenn sie in der Lage ist, vernetzt und
in Prozessen zu denken und zu handeln: Dies setzt voraus, dass Fach- und
Sozialkompetenz gemeinsam zur Lösung von Fragestellungen und Problemen
herangezogen werden.
Im Fokus der
Arbeiten stehen die Ausbildung und Weiterentwicklung von Kompetenzprofilen,
wie sie beispielsweise der Europäische Qualifikationsrahmen europaweit
beschreibt, mit Schwerpunkt auf den tertiären Bildungsbereich.
Eine
wesentliche Forschungsfrage ist auch, ob "neue Berufsfelder" verbunden mit
zunehmenden Anforderungen an Prozessorientierung neue berufliche Chancen für
Frauen ergeben.
Darüber hinaus
werden Fragen der grundsätzlichen Zugangsweise von Lernen und Bildung
thematisiert, die von gesellschaftlich relevanten Themen ausgehen und
interdisziplinäres Arbeiten als Voraussetzung für die Erarbeitung von
Lösungen ins Zentrum stellen. Grundlage für Bildung und Lernen ist, dass
sowohl der/die einzelne als auch die Gesellschaft lernen,
verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.